Chronik

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte Ottersheim westlich und östlich der Waldstraße kurz vor der heutigen Gänsehaartd sowie auf der Kuhweide beim Sportplatz große Sandgruben, die in den Jahren 1846 und 1847 eingeebnet wurden. Als Ersatz wurde das Allmendelland in der oberen Haardt freigegeben. Aus dieser Sandgrube entstand später der Fischerweiher. Wir wissen nicht, wer den Weiher erstmals angelegt hat. Es ist aber bekannt, dass ihn der Einnehmer Philipp Pfeiffer aus Bellheim 1892 für neun Jahre pachtete. Die Fischpacht betrug 60 Mark im Jahr. Der Weiher erhielt sein Wasser von dem vorbeifließenden Dorfbach. An der Südseite hatte man eine Kastanienallee angelgt. Bereits im Jahre 1897 wollte Pfeiffer seinen Vertrag lösen, weil der Weiher zu seinem Leidwesen vollig verschlammt und versandet war. Mit Zustimmung des Gemeinderates wurde der Fischweiher fortan zur Streugewinnung benutzt. 1901 sollte er zwölf Jahre verpachtet werden. Es wird uns aber nicht berichtet, ob sich auch ein Liebhaber gefunden hat. Jedenfalls kümmerte sich bis zum Jahre 1921 niemand um den Weiher. Damals bildetet sich eine kleine Gruppe, die sich das Ziel gesetzt hatte, den Weiher wieder in Ordnung zu bringen. Zu diesem Zwecke pachteten Luitpold Stadel, Jean Benz, Markus Benz, Edmund Bischoff, Oskar Zwißler, Eugen Job und Josef Job im Februar 1921 das Gelände für eine Dauer von 15 Jahren. Die jährliche Pacht betrug 720 Mark. Mit vereinten Kräften wurden Schlamm und Sand beseitigt, Wassergräben angelegt, Stege gebaut und zwei Kähne für 1900 Mark in Maximiliansau gekauft.
Am Freitag, dem 8. April 1921, wurde das Wasser in den Weiher eingelassen. Am darauffolgenden Sonntag fanden sich zahlreiche Dorfbewohner beim Fischweiher ein, um sich an einer Kahnfahrt zu ergötzen, was den Pächtern 250 Mark einbrachte. Auch in der folgenden Zeit blieb der Weiher ein beliebtes Ziel sonntäglicher Spaziergänge.
Entsprechende Einnahmen erwarteten die Pächter auch von der Fischzucht, die sie in dem Weiher betreiben wollten. Zu diesem Zwecke setzten sich reichlich Fischbrut und Nachzucht ein. Sie hatten sich aber getäuscht. Die Fische gediehen in dem verschmutzen Queichwasser nicht so, wie man es erwartet hatte. Da zudem das Wasser schlecht zu- und abfloss, war der Fischweiher bereits im Jahre 1926 so verschlammt, dass die Anlage nach und nach zerfiel.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gelände als Schuttplatz benutzt. Die Kastanienallee an der Südseite wurde abgeholzt; nur der Kastanienbaum in der Mitte des Weihers blieb bis jetzt erhalten, Gegenwärtig ist der ehemalige Fischweiher eher alles andere als eine Zierde des Dorfes. Da man auch Betonteile eines Westwallbunkers dort versenkt hat, dürfte es schwierig sein, das Gelände später als Wiesen oder Ackerland zu benutzen. Man könnte aber den Schuttplatz aufforsten und damit wieder das aus ihm machen, was er bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gewesen war: Haardt, d. h. Wald.

Quelle: Buch "Gemeinde Ottersheim" von Fritz Steegmüller

1965
Gelände “In der oberen Haardt” wurde zur Sandausbeute verpachtet. Das Gebiet wurde unter Naturschutz gestellt.

1973
Gründung des ASV Ottersheim 1973 e.V.
Gründungsmitglieder waren:

Benz Norbert
Detzel Rainer
Eck Klaus
Fuchs Hans
Gaab Erwin
Gaab Hans
Gaab Klaus
Gutting Gerhard
Gutting Rolf
Hilsendegen Robert
Kaiser Gerhard
Kaiser Werner

Kern Gerhard
Kopf Hugo
Kröper Dieter
Kröper Hubert
Kröper Richard
Märdian Artur
Moock Erwin
Neugebauer Alfred
Roth Alfred
Schwarz Dieter
Schwarz Josef
Wünschel Alois

1976
Der inzwischen entstandene Baggersee wurde dem am 30.August 1973 gegründeten Angelsportverein als Fischgewässer verpachtet.

1978
An der Nord/Ost Seite wurde die “Jean-Benz-Gedächtnisstätte” errichtet. Mit einer Sitzgruppe und entsprechender Beschilderung soll an die Arbeit des Naturschützers erinnert werden.

1980
Das Fischgewässer wird in das geplante Naherholungsgebiet integriert und ist zeitweise als Badesee vorgesehen. Die Kosten und besondere Auflagen der Kreisverwaltung waren jedoch zu hoch um dieses zu verwirklichen.

1984
Das umbenannte Fischgewässer in “Ottersheimer Bärensee” wurde in den Rekultivierungsplan aufgenommen. Somit blieb der “Bärensee” nicht nur für die Angler eine naturgegebene Erholungszone.

1986
Die Kreisverwaltung erklärte das Gebiet westlich des “Bärensee” zum geschützten Landschaftsbestandteil. Die Erhaltung der Brachflächen sowie des künstlich geschaffene Gewässer ist als Lebensraum Brut-, Nahrungs- u. Rastbiotop für ihren Bestand bedrohte Tiere zu erhalten.

Auszug aus dem Buch "Daheim in Ottersheim" von Berthold Feldmann.