Seit über 500 Jahren ist die Wiesenbewässerung von großer Bedeutung für die landwirtschaftliche Kulturtechnik sowie für die Bevölkerung. Die Wiesenbewässerung gibt es entlang der Queich, einem Nebenfluss des Rheins. Sie wird in den Gemarkungen von Landau bis Bellheim im Bundesland Rheinland-Pfalz betrieben. Das für diese Praxis erforderliche Wissen und Können im Umgang mit der Natur wird seit dem Mittelalter von Generation zu Generation tradiert.
Die traditionelle Wiesenbewässerung wird heute noch als kulturelle Ausdrucksform gelebt und als ganzjährige Bewirtschaftung mit Frühjahrs- und Sommerbewässerung durchgeführt. Sie folgt der Technik der Staugrabenberieselung. Dazu wird Wasser innerhalb von ein bis drei Tagen aus dem Bach durch Auslass-Schleusen in die Bewässerungsgräben geleitet. Mit Hilfe von Schließen tritt das gestaute Wasser über die Grabenschulter in die Wiesenflächen, durchrieselt die Grasnarbe und infiltriert den Boden. Hierfür verlangt die traditionelle Bewässerung von den Beteiligten spezifische Erfahrungswerte und Wissen bezüglich der Zusammenhänge von Umweltfaktoren und trägt so zu einem nachhaltigen Umgang mit der Natur bei.
QUELLE: Interessensgemeinschaft Queichwiesen